Von der Tragik nicht alles sehen zu können und wer am Ende darunter leidet
Für viele Dinge brauchen wir eine erkennbare Kompetenz im Leben: Zum Fahren eines Autos, zum Fliegen eines Flugzeugs, um einem chirurgische Eingriff ausführen zu können, oder zum Lehren und Betreuen von Menschen. Und wir benötigen Zeit, diese Kompetenz zu erwerben.
Warum können wir Kinder bekommen auch ohne eine vorherige (Aus-) Bildung durchlaufen zu haben die uns spüren lässt, was sie von uns brauchen, um glücklich zu sein?
Welche innere Voraussetzung haben wir dafür und woran erkennen wir überhaupt ob wir sie haben oder nicht?
Ich halte das nicht für eine philosophische Frage, denn für ein Kind hängt von der Beantwortung dieser Frage sehr viel ab. Im Grunde alles. Auch dann, wenn wir uns diese Frage in ihrer Klarheit gar nicht gern stellen wollen.
Von wem lernen wir, was das Beste und Sicherste für unser Kind ist? Von wem lassen wir uns inspirieren?
Am nachhaltigsten lernen wir durch die Praxis.
Geht mein Kind in eine Kita, ist das ja auch seine Lebenszeit, die ich nicht mit ihm verbringen kann.
Das tun dafür andere für viele Stunden, Tag für Tag. Der Kontakt und Austausch mit diesen Menschen, scheint mir wesentlich dafür zu sein, um über das Werden meines Kindes umfassend im Bild zu bleiben.
Immerhin kann ich mir aussuchen, wem ich mein Kind den gesamten Tag, die gesamte Woche in Obhut gebe. Auch dafür brauche ich ein Kriterium, um einschätzen, um Vertrauen zu können, warum ich genau diesen Menschen mein Kind anvertraue, damit es ihm so gut wie möglich geht.
So gut wie möglich, denn es könnte ja auch sein, dass mein Kind am liebsten mit Mama und Papa zu Hause bleiben würde.
Die Erzieherinnen und Erzieher erleben mein Kind viele Stunden täglich. Sie sind für es da, trösten es, unterstützen es in schwierigen Momenten, geben ihm Raum für eigene Erfahrungen.
Sie können mir wertvolle Informationen über die Entwicklung meines Kindes geben, weil es die Tagstunden sind, die mein Kind mit ihnen verbringt.
Was kann ich von einer Kita mit einem inhaltlich hochwertigen Bildungskonzept realistischer Weise erwarten, die sich dafür entschieden haben, den Kindern einen weiten Raum für deren ganzheitliche Entfaltung geben?
Erzieherinnen und Erzieher haben eine gezielte Ausbildung und im besten Fall eine Reihe vertiefender Weiterbildungen absolviert. Und sie werden sich mit Sicherheit ständig weiterbilden. Womöglich sind sie ebenfalls Mama oder Papa.
Nun gibt es die Diskussion, mitunter auch die Forderung nach ganzjähriger Öffnungszeit unserer Kitas.
Eine durchgängig geöffnete Kita mit gleichbleibendem Betreuungs- Bildungsniveau entspräche gewiss dem Wunsch mancher Eltern.
Jedoch ist unter anderem das Geld, Stellen doppelt besetzen zu können nicht da. Bildungsorte wie El Mundo „verdienen“ kein Geld im wirtschaftlichen Sinn.
Sie sind auf die staatlichen Zahlungen angewiesen und gleichzeitig selbst dafür verantwortlich ihr Bildungskonzept zu erarbeiten und umzusetzen.
Ich verstehe die Not vieler Eltern die hohen Anforderungen das Berufs- und Familienlebens mit der eigenen Erholungszeit in Balance zu bringen.
Doch um wen geht es letztlich?
Kann es sein, dass es bei der ganzen Diskussion um weniger oder keine Schließtage von El Mundo am Ende immer weniger um die Kinder geht?
Kinder wollen gesehen werden und geliebt sein.
Was war meine Motivation ein Kind zu bekommen?
Eine Frage, die an sensible und intimste Bereiche rührt. Bereiche, die vielleicht bisher kaum oder gar nicht angesehen wurden.
Haben wir noch eine gesellschaftliche und vor allem persönliche Wahrnehmung dafür, wie schnell und selbstverständlich wir unsere Kinder immer früher in Krippen oder Kitas geben? Manchmal sogar krank, mit Fieber. „Verstehen“ Kinder den Stress ihrer Eltern, sollten sie das überhaupt?
Was geschieht mit einem Kind, wenn seine Liebesbedürfnisse aufgrund der Lebens- und Arbeitsgeschichte der Eltern nicht gestillt werden, weil die heutigen Eltern vielleicht demselben Mangel ausgesetzt waren?
Ich muss für mich selbst herausfinden, ob ich dann auf das Kitapersonal eigene Elternprojektionen richte (dass die Kita z.B. immer geöffnet haben müsse und ich ein Recht darauf habe), anstatt diese Menschen nur als diejenigen zu sehen, die mein Kind hilfreich durch einen Teil ihres Lebens begleiten können.
Die Verantwortung für mein Lebensglück und das meines Kindes bleibt jedoch bei mir.
Was wir schon in unserer eigenen Familie an Zurückweisung unserer Bedürfnisse erdulden mussten, sehen wir, wie durch eine Brille in der Gesellschaft wieder und fordern von außen Unterstützung da, wo wir für unsere Kinder und für uns selbst verantwortlich sind.
Wenn ich überfordert bin, Zeit für mich brauche, dann ist die Kita die falsche Adresse, um von ihr den Verzicht ihrer Schließstage zu fordern, um meine Überlastung zu lösen.
Die pädagogische Leitlinie von El Mundo (https://www.elmundo.berlin/paedagogische-leitlinie/) ist durch jahrelange Erfahrung und Weiterbildungen gewachsen. Sie ist das Ergebnis von der gelebten Erkenntnis, dass „Jedes Kind wertvoll…und einzigartig ist.“
Das verpflichtet geradezu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter allen gegebenen Umständen regelmäßig hochwertige Weiterbildungen zu ermöglichen.
Alle innerbetrieblichen Regelungen dienen mit Bedacht diesem Qualitätsanspruch.
Das mag nicht immer mit dem Bedarf aller Eltern übereinstimmen, knüpft jedoch an eine Frage an, die sich jeder selbst beantworten darf: Was bedeuten meinem Kind die Räume, die ihm während seiner Lebenszeit in einer der El Mundo Kitas eröffnet werden? Wie wird mein Kind dort begleitet, gefördert und welchen Wert messe ich dem bei?