Die Welt aus der Sicht der Kinder sehen

Irgendwann beginnt es. Dann machen wir uns unheimlich viele Gedanken über alles, was uns im Leben geschieht und noch geschehen könnte. Unsere Ängste und Sorgen wachsen an.

Wie war das als Kind? Die Erfahrungen, die wir heute haben machen uns in vielerlei Hinsicht.
voreingenommen.

Kinder sind neugierig, begeisterungsfähig, forschend, offen, innerlich berührbar. Ist es nur die fehlende (negative) Erfahrung, die ihnen den Zauber der Welt offenlegt? Natürlich haben auch Kinder in ihrem Umfeld nicht immer einen leichten Alltag. Und doch ist ihr Blick auf die Welt oft verblüffend ehrlich und direkt.

Wir wissen heute sehr viel über die Macht unserer Vorstellungen und welchen Einfluss sie auf uns haben.

Wenn wir einen für uns wunderbaren Moment für einige Zeit fühlend in uns wirken lassen, die Gefühle fühlen, dann übertragen die Nervenzellen nicht nur die Information, sie verbinden sich auch untereinander. Der Neuropsychologe Rick Hanson formulierte:

„Trainieren Sie die gehirnwirksame Aufnahme des Guten. Von guten Erlebnissen, guten Emotionen, guten Gefühlen……Wenn sich dein Geist verändert, verändert sich das Gehirn und dann verändert sich wiederum dein Geist.“

Kindermund tut Weisheit kund

Indem wir gute Erfahrungen im Gehirn anreichern, bauen wir entsprechende Synapsenverbindungen auf und verstärken die bestehenden Verbindungen. So kommt es zum angestrebten Gehirnumbau, der zu innerer Zufriedenheit und Stärke führen kann.

Wenn ich das für mich übersetzte, bedeutet das, wenn ich unmittelbar lebe, mit meinen Gefühlen verbunden bin, kann ich meine Umwelt hier und jetzt sehr viel besser wahrnehmen, und muss sie nicht automatisch durch den Filter jahrzehntelanger kleinerer und größerer negativer Erfahrungen bewerten.

Lauscht man mit wachem Sinn auf das was Kinder sagen, dann sind das für mich oft Wahrheiten und Weisheiten in der Sprache eines Kindes.

„Kindermund tut Wahrheit kund“ verrät ein Sprichwort, dass aus meiner Sicht sehr klar auf das hindeutet, was wir von Kindern lernen können

Von Kindern lernen

Eine Freundin von mir ist leidenschaftliche Erzieherin. Sie leitet einen Kindergarten und begleitet die Kinder jeden Tag. Als ich sie um Zitate der Kinder aus dem Kita-Alltag bat, sandte sie mir eine wunderbare „Sammlung“ und schrieb dazu: „….deshalb mag ich diese Arbeit so sehr. Die Kinder sind so unmittelbar, alles ist Jetzt! Das, was ich will, das was mich stört, das was ich liebe geschieht Jetzt…… keine Zukunft, was soll das überhaupt sein? In der Schule hört das dann auf. Da müssen dann Kinder etwas machen, (still sitzen, den Bewegungsdrang unterdrücken….) damit sie später einmal…..

Und dann sind die Kinder auch noch so gute Lehrer, ohne es zu wissen. Neben dem Aufzeigen, im Augenblick, im Moment zu sein, nehme ich wahr, wie leicht es mir fällt, mit ihnen authentisch zu sein. Die Kinder nehmen nämlich noch gar nichts krumm. Haben sie sich gerade noch so über jemanden geärgert, dass man ein: "Du kommst nicht zu meinem Geburtstag!!!!!!" hört, spielen sie nach 10 Minuten wieder miteinander, ohne Nachhall, ohne Schuld, ohne Nachtragen.“

Und deshalb überlasse ich ab jetzt den Kindern das Wort. Die Zitate stammen aus verschiedenen Kindergärten. Ein paar ältere Kinder kommen auch zu Wort. Sofern ich das Alter wusste, steht es da.

Elise: „Guck mal, ich hab ein vierjähriges Kleeblatt!“

Lucia erzählt, dass sie, Evi und Greta einen Geheimweg gefunden haben, wie sie heimlich auf den Schulhof kommen. Elke fragt, ob sie das schon mal gemacht hätten. Lucia: „Nö, aber wir arbeiten dran!“

Lilli: „Der Heinrich ist manchmal ganz schön süß, wenn die Mama geht!“

Friedrich: Ich werde kein Musiker. Ich werde Bundeskanzler, SEK und Zahnarzt und Clown!“

James (5): „Ich bin nur launisch, weil ich Pommes brauche.“

Sandra fragt Peter, der gerade in wallendem rotem Umhang gekleidet, vorbeischreitet: „Hast du den Brotkorb gesehen?“ Peter: „Nein, ich bin eine Lava-Prinzessin!“

Friedrich: „Ich lebe ewig. Das habe ich von Helene Fischer gehört.“

Bjarne schrubbt und putzt das ganze Bad mit Friedrich A. (Waschbecken, Boden): „Ihr braucht keine Putzfrauen mehr, ihr braucht Putzjungs!“

Mathilda nimmt das Stethoskop: „Nadine, ich muss dich verdoktern!“

Bjarne: „Du hast eine intrawierte (untrainierte) Unsichtbarkraft!“

Mathilda läuft durch die Gegend und tönt: „Aaaaah!“. Sandra wird aufmerksam und fragt Mathilda, ob sie ein Problem oder Schmerzen hat. Mathilda: „Ich bin Elsa….ah…aaah!“

Lokis Mama sagt ganz sehnsüchtig: „Ich möchte auch nochmal in den Kindergarten.“, Loki erwidert locker: „Mach doch!“

Tristan knackt Walnüsse und sagt: „Ich habe eine ganz schwere geschafft! Mit Eisbärenkraft.“

Lavivia (4): „Ich brauche ein kurzes Nickerchen, um meine Einstellung anzupassen.“

Jeremy spielt mit Friedrich Fußball. Bjarne: „Jeremy, ich glaub an dich. Du bist ein sehr guter Fußgänger!“

Sandra liegt mit Luzie in der Hängematte. Sandra: „Wie heißt euer Hund“, Luzie: „Fanni“, Sandra: „Ah, dann ist das ein Mädchen?!“; Luzie entsetzt: „Das ist kein Mädchen, das ist ein Hund!“

Harley (4): „Ich habe dich beim ersten Mal verstanden. Ich habe es nur nicht getan.“

Wir unterhalten uns über den Unterschied zwischen Taub- und Brennnessel. Sandra: „Hallo Taubnessel, hörst du uns? Sie scheint wirklich taub zu sein.“ Darauf Greta: „Die Brennnessel hört uns doch auch nicht.“

Ein Ausflug der Kita-Gruppe auf den Hof der Familie eines Kindes: „Juli, du wohnst ja im Paradies!“, darauf Juli: „Ja, aber heute ist es noch schöner, weil Kinder da sind.“

Lilli: „Der Heinrich ist manchmal ganz schön süß, wenn die Mama geht!“

Mathilde (7): „Freunde sind wichtig. Man darf keine Scheu haben vor ihnen.“

Eleanor (4): „Ich fühle mich schön und stark, wenn ich Nudeln esse.“

Lily (4): „Ich bin stark. Nur nicht am Morgen.“

Addison (5): „Ich werde William heiraten. Er ist lustig und das ist wichtig für die Ehe.“

Kyleigh (6): „Ernsthaft, rede jetzt nicht mit mir. Ich will nicht jetzt schon frech werden.“

Callum: „Parmesankäse ist wie Glitzer für eure Spaghetti.“

T. (3): Donuts sind meine Lieblingskreise.“

Woody (8): „Ich will nicht, dass das Leben wieder normal wird, ich will, dass es wieder besser wird.“

Graham (8): „Möge es immer Pizza in deinem Herzen und Welpen in deiner Seele geben. Namaste.“


veröffentlicht von
Olaf Thaler
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