Was die Kindertagesstätte kann und was nicht?

Die Idee, die Kleinsten außerhalb der Familie zu betreuen, zu umsorgen ist gar nicht so alt. Der Ursprung des Kindergartens ist gut dokumentiert.

Vor rund 180 Jahren gründete der Pädagoge Friedrich Fröbel, im thüringischen Bad Blankenburg den ersten Kindergarten der Welt. Er entstand aus Spielkreisen, die Fröbel für Mütter und ihre Kinder organisiert hatte.

Die Bezeichnung „Garten“ war kein Zufall. Seiner Ansicht nach sollten Kinder Freiraum zum Wachsen und Erblühen erhalten. Eine „Pädagogik vom Kinde her“ anstatt autoritärer Erziehung. Für Fröbel war das zunächst auch ein Ort, an dem Mütter lernen konnten, ihre Kinder durch Spiele in ihrer Entwicklung zu stärken, zu unterstützen. Daraus wurde der Kindergarten als Ort der Betreuung außerhalb der Familien.

Fröbel’s Geburtstag am 21. April wird sogar in Großbritannien und den USA als „National Kindergarten Day“ gefeiert.

Anspruch und Ansprüche

Doch die Geschichte der Kinderbetreuung reicht weiter zurück. Es lohnt, sich ihre frühen Ursprünge, ihre vielfältigen Konzepte von „Garten“ bis hin zur „Aufbewahrungsanstalt“ zu vergegenwärtigen. Das mag helfen für sich selbst klarer zu sehen, was ich eigentlich von der Betreuung meines Kindes erwarte, welche Kindertagesstätte ich warum gewählt habe.

Was die Kita’s El Mundo de los Niňos ausmacht, „was sie kann, was nicht“, warum das für das Wohl der Kinder gut ist, basiert auf einem tiefgründig durchdachten pädagogischen Konzept:

  • Was Kinder und Eltern von der frühkindliche Erziehung in familiärer Umgebung und dem spielerischen ‚bilingualen‘ Aufwachsen mit zwei Sprachen bekommen.
  • Welche Kriterien eine ganzheitliche pädagogische Leitlinie absteckt.
  • Welchen Zielen die fortlaufende Weiterbildung der Erziehenden dient.
  • Und welcher Wert für ein Kind in dem zukunftsfähigen Kitakonzept, dem bio-vegetarischen Essen liegt.

Eltern stecken in ihren eigenen Prozessen und manchmal darin fest. Ihr Kontakt zu den eigenen Kindern kann durch eigene Probleme, durch Überlastung gestört oder gar unterbrochen sein.

Wie gut wäre es doch in der eigenen Überforderung mehr Verantwortung für mein Kind an die Kita abgeben zu können?

Das kann in der konkreten Forderung zum Ausdruck kommen, wann genau ein Kind „trocken“ sein soll.
Es kann in der Forderung der Eltern enthalten sein, das ihr Kind mittags nicht oder nur wenige Minuten schlafen soll, obwohl die Betreuenden sehen, wie müde das Kind in Wirklichkeit ist.

Um wen geht es?

Die Zerreißprobe, in der sich viele Eltern zwischen Familie und Beruf befinden, ist enorm. Das Leben in der Leistungsgesellschaft suggeriert zudem einen unrealistischen Perfektionsanspruch. Und der erzeugt Druck.

Kann es sein, dass Eltern den Wert, den die Kita für ihr Kind haben könnte, unter Druck mit eigenen Nöten und Bedarfen überschatten?

Der Zusammenhang im Familienleben ist komplex. Oft bedarf er einer täglichen Neubetrachtung und der erneuten Zusammenstellung dieses Zusammenhangs.

Das aktive Gestalten von (gesunden) Familienbeziehungen betrifft die Lebenszeit jedes einzelnen Mitglieds in der Familie. Dort fangen Bildung und Begleitung an.

Die professionelle Arbeit einer Kindertagesstätte steckt die Trennungslinie zwischen Job und Privatem ab. Die Kita kann kein Kind „retten“. Auch deren Eltern nicht.

Wie unrealistisch, gar schädigend manche Erwartung für ein Kind sein kann, bemerken die Erziehenden oft schnell. Sie können das auch begründen, aufzeigen, mit den Eltern besprechen und gemeinsam nach realistischen Lösungen suchen, die eine Kita tatsächlich zu geben vermag. Die aber vor allem, das Kind in seiner individuellen Entwicklung fördert.

So gesehen kann auch heute die Einladung Fröbels in sinnvoller und realistischer Weise wirksam sein: „Kindergarten…ein Ort, an dem… (Eltern im Gespräch mit den Pädagoginnen und Pädagogen) lernen… Kinder… in ihrer Entwicklung zu stärken, zu unterstützen.“

Kindertagesstätte kurz Kita oder Kindergarten?

Kindertageseinrichtung, Kindertagesbetreuung, Kindergarten. Viele pädagogische Fachbegriffe an die wir uns mehr oder weniger gewöhnt haben, um die verschiedenen Betreuungsformen zu benennen.

Eine Petition an den Thüringer Landtag (2019) soll es in die Kultusministerkonferenz schaffen und trägt den Titel „Die Welt spricht Kindergarten“. Eines der zentralen Argumente der Initiatoren lautet, dass das Wort Kindergarten bereits in mehr als 40 Sprachen unverändert übernommen worden sei, während es ausgerechnet in seinem Ursprungsland allmählich durch Begriffe verdrängt werde, die aus der Verwaltungssprache stammten, eben: „Kindertagesstätte“ oder kurz „Kita“.

Bei aller ‚Form‘, geht es jedoch immer um den Inhalt.

Klar, einfach, beinahe minimalistisch und vor allem schön empfinde ich Fröbels romantische Assoziation ‚Kinder-Garten‘: ein Freiraum für Kinder zum Wachsen und Erblühen.


veröffentlicht von
Olaf Thaler
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